Jeder, der sich einen Hund anschaffen möchte, sollte sich nachstehende Fragen stellen, bevor er unüberlegt handelt!

  1. Aus welchem Grund möchte ich einen Hund?
  2. Für welchen Zweck möchte ich einen Hund?
  3. Kann ich den Bedürfnissen eines Hundes wie z. B. der artgerechten Haltung gerecht werden?
  4. Kann ich die anfallenden Unterhaltskosten für ihn tragen?
  5. Welcher Hund passt zu mir?
  6. Ist ein Rassehund die bessere Wahl für mich als ein Mischling?
  7. Ist für mich ein Welpe besser als ein ausgewachsener oder sogar älterer Hund?
  8. Käme vielleicht ein Hund aus dem Tierheim für mich in Frage?
  9. Was ist beim Kauf zu beachten?
  10. Wie erreiche ich ein gutes Miteinander?
  11. Muss ich eine Ausbildung und Sozialisierung mit dem Hund vornehmen?

Diese Fragen haben ihre Berechtigung! Denn zu viele Hunde landen aus oben angeführten Gründen - weil sie nicht beachtet wurden - im Tierheim oder werden schlecht gehalten und erzogen, so dass sie in der Öffentlichkeit unangenehm auffallen. Das kann nicht nur für den Hund, sondern auch für den Besitzer unangenehme Folgen haben.

Wenn Sie oben stehende Fragen guten Gewissens für sich selbst, mit "JA" beantwortet haben, kann ich Sie nur beglückwünschen. Denn der Hund ist der treuste Freund des Menschen! Beachten Sie aber, dass Sie unter den 3 Hundearten (Schmuse-/Prestige-/Gebrauchshund) den richtigen aussuchen, der auch zu Ihnen passt. Zu beachten ist auch das Geschlecht des Hundes. Allgemein lässt sich eine Hündin besser händeln. Ein Rüde ist meist triebhafter und geht gerne seine eigenen Wege.

Es spricht nichts dagegen, sich einen Mischling zu holen. Die Tierheime sind voll von armen Hunden, die es verdient hätten, ein gutes Zuhause zu bekommen. Wer aber Wert auf bestimmte Eigenschaften und Aussehen legt, ist mit einem Rassehund besser bedient, der unter Umständen auch dort zu finden ist. Ein Rasseverein überwacht die Würfe; ob der Hund die Kriterien dieser Rasse erfüllt. Hunde, welche die Zuchteigenschaften nicht erfüllen, werden von der Zucht ausgeschlossen, so dass Sie damit immer auf der sicheren Seite beim Kauf sind.

Wenn Sie Ihre Wahl getroffen haben und ein Rassehund im Raum steht, bedenken Sie, dass es unter den Züchtern genügend schwarze Schafe gibt, die auf Ihr Geld aus sind. Suchen Sie sich einen Züchter aus, der in einem Verein für diese Rasse angeschlossen oder sogar dort im Vorstand ist. Vergleichen Sie die Preise innerhalb der Züchter und wagen Sie zu verhandeln. Aber bedenken Sie, dass es eine alte Tatsache ist, dass "etwas Gutes" auch seinen Preis hat!

Einem Hundeneuling rate ich von einem dominanten Hund ab, da die Ausbildung und Führung schwieriger ist, als bei einem Hund, der sich leicht unterordnet. Auch die so genannten Dienst–/Gebrauchshunde, aber besonders Molosserarten, sind in meinen Augen für Anfänger tabu! Lernen Sie erst einmal, einen "normalen" Hund zu händeln, ehe Sie sich an diese Rassen wagen. Es macht Sinn für beide; denn die Gefahr ist wesentlich geringer, dass Sie sich auf kurz oder lang von Ihrem "Liebling" wieder trennen müssen, weil Sie mit ihm nicht zurecht kommen oder er sogar eine Gefahr für die Allgemeinheit wird.

Vergleichen lässt sich dies noch am ehesten mit einem superschnellen Fahrzeug, welches Sie als Anfänger stundenlang quer durch die Gegend fahren, und das immer an der Grenze zu einem möglichen, aber auch vermeidbaren Unfall. Genau so sind diese Rassen! Wie superschnelle Rennwagen; jeder für einen bestimmten Zweck gezüchtet, man muss nur noch lernen, diese so zu händeln, da sonst die Gefahr besteht, dass man selbst, aber auch andere Personen und nicht zuletzt auch der Hund unter der falschen Handhabe leidet/leiden.

Aber auch bei ALLEN anderen Rassen ist es wichtig, das Sie früh genug - ab der ersten Minute - das Steuer in die Hand nehmen und selbst die Richtung bestimmen; denn die meisten Probleme mit Hunden entstehen, weil man keine klaren Strukturen schafft und dem Hund die Richtungswahl überlässt. Bedenken Sie, dass er nur ein Mitläufer ist und Sie den Weg und die Richtung als Rudelführer bestimmen müssen, und das sein ganzes Leben lang! So werden Sie eine glückliche Zeit miteinander haben, ohne dass Sie größere Probleme bekommen.

Der Hund ist ein Rudeltier und wird immer - ein Leben lang - seinen Platz im Rudel suchen, bis er ihn gefunden hat! Zu beachten ist, dass ein dominanter Hund oftmals in der Rangordnung aufsteigen möchte und eine Auseinandersetzung nicht scheut. Das gilt insbesondere für solche, die ich oben anführte. Sie müssen in jeder Situation der "Anführer" bleiben und den Weg bestimmen, wo "er" langzugehen hat; sonst geht "der Schuss" nach hinten los und der Ärger, für beide, beginnt.

Lassen Sie sich notfalls helfen, Ihrem Hund (Hundevereine/Ausbilder) eine vernünftige Ausbildung und Sozialisierung zukommen zu lassen. Kaufen sie sich Bücher oder CDs über die richtige, vernünftige Handhabung des Hundes, wenn Sie aus irgendwelchen Gründen fremde Hilfe ablehnen; denn es bewahrt sie vor dem Schlimmsten! ... der Trennung, weil es nicht klappt ... mit Ihrem Vierbeiner! Probleme im Gehorsam oder beim sozialen Umgang entstehen, wenn sie auf Ihrem Wissensstand über den Hund stehen bleiben.

Bedenken Sie, dass Sie vielleicht zehn oder mehr Jahre mit Ihrem Liebling zusammen sein können, wenn sie diese Ratschläge beherzigen. Dabei hilft nur das richtige Verständnis für ihn, weil er ein Tier ist und nur bedingt einen Verstand besitzt. Im Gegensatz zu Ihnen! Verständigen Sie sich mit ihm in seiner Sprache! D. h. je weniger Sie in der Ausbildung mit ihm sprechen, (eine Hundemutter kann nicht sprechen) desto besser! Kommunizieren sie mit ihm über Körperhaltung und Zeichen und mit Knurren und Bellen (auch wenn es blöd klingt), was er besser versteht als zum Teil unsinnige, lange Gespräche.

Vieles erreichen Sie beim Hund über "Leckerli" zur Belohnung, wenn er etwas richtig macht! Anbrüllen oder sogar Schläge bewirken, weil er sie bestimmt nicht verstanden hat, gerade das Gegenteil. Denn ein Hund möchte in der Regel alles richtig machen, was der Rudelführer anweist. Er wird durch Misshandlung vielleicht sogar zum Angstbeißer und stürzt sich auf jeden, der nur die Hand hebt und ihn streicheln will. Werden Sie niemals handgreiflich, sondern legen Sie lieber mehr Geduld an den Tag!

Denken Sie daran, dass ein junger Hund, körperlich wie geistig, nicht überfordert werden sollte. Geben Sie ihm Zeit für den Aufbau. Das Körperliche ist mit ca. zwei Jahren abgeschlossen, und etwas später auch das Geistige. Ein älterer Hund hat andere Bedürfnisse als ein Junger. Er möchte, wenn die Gebrechen z. B. für Spaziergänge zu groß sind, lieber seine Ruhe. Lassen Sie ihn den Tagesablauf selbst bestimmen und freuen Sie sich über jede Minute, die er noch neben Ihnen am Kamin liegen kann und sie beide vielleicht gemeinsam in Erinnerungen an alte Zeiten schwelgen.

Ich hoffe, dass Sie diese Hinweise in die Tat umsetzten, so das Sie gemeinsam viel Spaß miteinander haben und wie ich mich jeden Tag aufs Neue freue, wenn ich mit ihm zusammen bin!